Wie wichtig regelmäßiger Sport bereits im Kindes- und Jugendalter ist, zeigt das Ergebnis der Motorik Modul-Studie, in der die motorische Leistungsfähigkeit von dauerhaften Sportvereinsmitgliedern mit denen von permanenten Sportvereinabstinenten verglichen wurde. Die Studie begleitete fast 500 Teilnehmer über mehrere Jahre.
Die ersten Tests und Messungen wurden bei Studienteilnehmern im durchschnittlichen Alter von 9 Jahren, die zweiten Erhebungen im Alter von 15 und die dritten im jungen Erwachsenenalter von durchschnittlich 20 Jahren erhoben. 5 % von ihnen waren in Sportvereinen mit Wettkampftätigkeiten aktiv, 53 % ebenso, allerdings ohne entsprechendes Engagement in Wettkämpfen, und 32 % blieben den Sportvereinen dauerhaft fern.
Während der dreiphasigen Untersuchungen sollte mithilfe spezieller Übungen, wie beispielsweise Liegestütz, Standweitsprung, Fahrradergometrie, Einbeinstand und vieler weiterer koordinativer Tests, ermittelt werden, wie es bei den unterschiedlichen Studienteilnehmern um die motorische Leistungsfähigkeit, Ausdauer und Koordinationsfähigkeit bestellt war.
Im Ergebnis zeigte sich zunächst, dass Kinder und Jugendliche in Sportvereinen grundsätzlich unterrepräsentiert waren, obwohl eine entsprechende aktive Mitgliedschaft im Sportverein offensichtlich so wichtig ist. Denn die motorische Entwicklung fiel bei den Vereinsmitgliedern eindeutig besser aus: Sowohl die Koordination als auch die Kondition waren messbar ausgeprägter als bei den jungen Sportmuffeln.
Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass die Angebote und Aktivitäten der Sportvereine, die zunehmend an Mitgliederverlust leiden, unterstützt werden, um sie wieder mehr in den Mittelpunkt – insbesondere für Heranwachsende – zu rücken.
Hannsen-Doose, A. et al.
Dauerhaftes Sporttreiben im Sportverein und motorische Entwicklung: Ergebnisse der MoMo-Längsschnittstudie (2003–2017)
Forum Kinder- und Jugendsport
11/2021; 2: 122-131.